Lieber Jürgen Schöntauf, zu Anfang des Jahres 2017 haben wir beide uns auf "Buch, Kultur und Lifestyle" über Ihr Buch "Sinnstifter" unterhalten. Nicht nur dieses Buch outet Sie als Menschenfreund im Netz, sondern auch Ihre Mitgliedschaft in der "Wertekommission".
Helga König: Sie sind aufgrund eines Schicksalsschlags 2004 gemeinsam mit Ihrer Frau den Jakobsweg gegangen. Welche Botschaft für Ihre Mitmenschen haben Sie von dort mit zurückgebracht?
Jürgen Schöntauf
Foto: Klaudius Dziuk
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Jürgen Schöntauf: Dass es immer weiter geht, egal was uns passiert. Das steckt schon im alten Gruß, den man immer wieder auf dem Jakobsweg in Spanien hört: "Ultreia". Im spirituellen Sinne bedeutet es »Geh weiter, geh über Dich hinaus, geh an Deine Grenzen« oder auch ganz einfach »Voran«. Nach dem Tod unserer Tochter im Mai 2004 waren meine Frau und ich am Boden zerstört. Wir drohten tief in Depressionen zu fallen und wussten nicht, wie wir weiterleben sollten. Wir waren beide selbständig und hatten zu der Zeit auch noch geschäftliche Probleme und Schulden. Unser Leben schien uns komplett zu entgleiten.
Die Idee mit dem Jakobsweg kam nicht aus heiterem Himmel. Ich hatte bereits vorher Bücher darüber gelesen und es als sehr spannend empfunden, obwohl ich nicht besonders religiös bin. Meine Frau war immer schon die Spirituellere von uns, aber vor allem war uns beiden klar, und uns beiden war klar, dass wir in Bewegung kommen müssen, wenn wir weiterleben wollen. Der Jakobsweg in Spanien ist ideal dazu. Wir benötigten nicht besonders viel Planung. Es war eher die Frage, für wie lange reicht das Geld. Der Bruder meiner Frau fand die Idee zum Glück ebenfalls hervorragend und hat uns finanziell unterstützt. Einmal angekommen, war das Laufen dann ganz einfach. Wir mussten uns wenig Gedanken machen, sind losgelaufen und alles andere hat sich ergeben. Auf dem Jakobsweg muss man nichts planen.
Die Wege sind durch die Jakobsmuscheln perfekt gekennzeichnet, und es gibt alle paar Kilometer Herbergen, in denen man umsonst oder für wenig Geld übernachten kann. Dazu begegnet man ständig neuen Menschen oder auch immer wieder denselben. Wir hatten am Anfang wenig Lust, etwas über uns zu erzählen, und so haben wir viele Geschichten von anderen gehört. Mit der Zeit haben auch wir uns geöffnet und Zuhörer für unsere Geschichte gefunden. Wir haben auf dem Weg getrauert, geweint und gelacht. Es war unglaublich befreiend. Nach unserer Rückkehr überfielen uns die Trauer und die Erinnerungen natürlich wieder mit voller Wucht.
Wir sind aber in Bewegung geblieben, haben unser Geschäft auf neue Füße gestellt, und so konnten wir nach und nach unser Leben wieder in den Griff bekommen. Trauer lässt uns erstarren, egal in welcher Form sie uns trifft. Schaffen wir es aber, in Bewegung zu bleiben oder zu kommen, so öffnen sich wieder neue Wege. Das ist mein Rat: Nicht die Trauer verdrängen, denn sie ist wichtig und braucht ihre Zeit. Aber man muss in Bewegung bleiben. Ultreia – Geh weiter.
Helga König |
Helga König: Was kann Ihrer Erfahrung nach unternommen werden, damit der Respekt und die Wertschätzung der Menschen untereinander sich wieder erhöhen?
Jürgen Schöntauf: Das ist im Grunde ganz einfach: Indem wir selbst jederzeit respektvoll und wertschätzend sind. Denn wir Menschen spiegeln einander, und das zu jeder Zeit. Wir wissen das aus der Forschung, und wer Kinder hat, erlebt es jeden Tag. Jeder von uns kann hier und heute damit anfangen, andere Menschen respektvoll und wertschätzend zu behandeln und wird Respekt und Wertschätzung zurückbekommen. Aber leider lieben viele Menschen respektloses Verhalten, allein schon, weil es unterhaltsam ist. Dafür müssen wir nur regelmäßig in die Medien schauen. Glauben Sie, dass Dieter Bohlen seine ganzen respektlosen Sprüche spontan einfallen? Nein, er hat Redenschreiber, die ihm ganze Kataloge schreiben, und sucht nur noch die passende Gelegenheit, sie zu platzieren.
Viele Millionen Menschen schauen DSDS und finden es toll, wenn dort wieder jemand runtergemacht wird. Unsere Presse weiß, dass sie mit Respektlosigkeit die Auflagen oder die Klicks im Internet erhöhen. Denken Sie nur daran, wie mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Wulff umgegangen wurde. Im Nachhinein betrachtet hatte er sich nichts zuschulden kommen lassen, jedenfalls nichts, was einen Rücktritt gerechtfertigt hätte. Aber zum Skandal aufgebauscht hat das Thema über Wochen für Gesprächsstoff gesorgt, bei dem jeder glaubte, mitreden zu können.
Ein großes Problem ist auch die Anonymität im Internet, sie pusht Respektlosigkeit erst so richtig. Durch das Internet ist die Kommunikation so schnell geworden, dass die meisten Menschen anscheinend nicht mehr mitkommen. Es ist so leicht, seiner Wut anonym unmittelbaren Ausdruck zu verleihen. Das Thema ist so groß, dass ich es erst einmal bei meinem Rat belasse: Wer Respekt und Wertschätzung erhalten möchte, sollte den Menschen respektvoll und wertschätzend entgegentreten.
Helga König: Woran denken Sie spontan, wenn Sie den Begriff "Wirtschaftsethik" lesen?
Jürgen Schöntauf
Foto: Klaudius Dziuk
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Jürgen Schöntauf: Dass es schön wäre, wenn der Theorie Handlungen in der Praxis folgen würden. Zentrale Werte in der Wirtschaftsethik sind Humanität, Solidarität und Verantwortung. Genau wie Respekt und Wertschätzung müssten sie nur angewendet werden. Die Unternehmen würden unglaublich viel zurückbekommen. Zum Glück gibt es allerdings gerade im deutschen Mittelstand bereits Unternehmen, die sich diesen Werten verpflichtet fühlen.
Einige habe ich in meinem Buch »Sinnstifter« beschrieben, aber darüber hinaus sind es mittlerweile besonders Startups, die sich dem Social Entrepreneurship verschrieben haben. Das erfüllt mich mit großer Hoffnung für die Zukunft. So gibt es beispielsweise an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim ein Projekt für Gründergeist in Studium und Wirtschaft, DHPRENEUR. Dort ist ein großes Ziel, Social Entrepreneurship in so viele Unternehmen wie möglich zu tragen und die Basis dafür sind die Studenten. Ein tolles Projekt mit Zukunftspotential.
Helga König |
Helga König: Was sind für Sie zentrale Werte, die es überall zu kultivieren gilt?
Jürgen Schöntauf: Respekt, Verantwortung, Vertrauen, Integrität, Mut, Transparenz und Offenheit. Das sind für mich die Grundlagen einer lebendigen Gesellschaft, in der der Mensch im Mittelpunkt steht.
Helga König: Was können Eltern und was kann die Schule leisten im Hinblick auf Wertevermittlung?
Jürgen Schöntauf: Eltern sind immer die Basis für die Wertevermittlung. Wie ich schon gerade sagte, spiegeln wir Menschen uns immer und jederzeit. Wertevermittlung oder Wertebildung beginnt im Alltag. Eltern prägen ihre Kinder und schon bald gehören auch die ErzieherInnen im Kindergarten dazu und danach natürlich die Lehrer. Deren Wertehaltung hat ebenfalls einen enormen Einfluss und ist genauso prägend wie die des Elternhauses. Ich sehe bei meinen eigenen Kindern, dass bestimmte Menschen im Kindergarten oder in der Schule besonders wichtig für sie sind. Sie orientieren sich an ihnen und übernehmen sogar manchmal deren Denk- und Sichtweise. Sie prägen unsere Kinder, ob wir das nun wollen oder nicht. Ich weiß manchmal allerdings nicht, ob das den Erziehern bzw. Lehrern so bewusst ist.
Übrigens hat ja bereits Aristoteles erkannt, dass Werte nur dann entstehen können, wenn Kinder in einem Umfeld leben, in dem auch Werte gepflegt und geschätzt werden. Ich habe hier noch ein kleines Beispiel für einen Wertekonflikt, in den Kinder in der Schule schnell geraten können: Wir als Eltern – und natürlich die Lehrer auch – wollen, dass die Kinder Ordnung und Sauberkeit lernen. In vielen Schulen sind aber besonders die Toiletten verdreckt und in schlechtem Zustand, aber auch viele andere Räume geben nicht das Gefühl von Ordnung und Sauberkeit wieder. Es ist aber fast unmöglich, Kindern Werte zu vermitteln, die sie in ihrer Umgebung nicht wiederfinden. Es sind oft die Kleinigkeiten, an denen dann das Große scheitert.
Helga König: Welche Möglichkeiten haben wir im Internet, etwas für Wertevermittlung zu tun?
Jürgen Schöntauf
Foto: Klaudius Dziuk
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Jürgen Schöntauf: Das größte Problem im Internet ist zum einen die Schnelligkeit der Kommunikation und zum zweiten, wie bereits erwähnt, die Anonymität. Die Schnelligkeit und die Möglichkeit, unmittelbar, spontan und ohne weitere Reflektion zu antworten, fördern die Respektlosigkeit und den Verlust der Wertschätzung.
Wenn wir uns in der Zeit der Online-Kommunikation über etwas aufgeregt haben, konnten wir beispielsweise einen Leserbrief verfassen. Wir haben das Ganze, sicher auch aufgeregt oder wütend, erst einmal zu Papier gebracht, mussten ein Kuvert suchen, hatten womöglich keine Briefmarke zur Hand etc. und das Ganze bliebt erst mal liegen. Stunden später, als die erste Wut verraucht war, haben wir den Brief entweder gar nicht versendet oder noch mal neu geschrieben. Respektvoller im Ton, mit Argumenten versehen und so weiter. Die Frage ist, wie wir das im Internet hinbekommen? Auf jeden Fall sollten wir dringend wieder lernen, erst einmal zu denken, bevor wir handeln. Nicht sofort aufregen, sondern erst einmal Fakten prüfen, Kaffee trinken, um den Block laufen und dann reagieren. Ich denke auch, dass es Zeit wird, die Anonymität im Internet aufzuheben.
Grundsätzlich ist es ok, wenn jeder seine Meinung hat und diese auch kundtut. Aber dann soll er auch dazu stehen. Eine andere Meinung kann uns aufregen, aber wir müssen sie respektieren. Und wenn wir nicht genügend Argumente für unsere eigene Meinung haben, müssen wir auch damit leben. Notfalls kann man ja immer noch den Standpunkt haben: Ich wäre ja gerne deiner Meinung, aber dann hätten wir beide Unrecht!
Helga König |
Helga König: Sie sind u. a. Unternehmensberater, auch im Hinblick auf Wertekompetenz. Wie stoßen Sie in Unternehmen Werteprozesse an?
Jürgen Schöntauf: Das ist sehr unterschiedlich und hängt ganz davon ab, wie das Unternehmen aufgestellt ist. Aber zwei Dinge sind überall gleich: 1. Die Unternehmensleitung muss davon überzeugt sein, und 2. Die Mitarbeiter müssen unbedingt dabei sein. Wir würden keinen Werteprozess nur mit der Geschäftsführung und dem Führungsteam starten, dann lassen wir es lieber ganz sein. Denn daraus entsteht in der Regel nur viel heiße Luft, die nach ein paar Wochen verpufft ist. Generell ist ein Werteprozess nur ein Auftakt für weitere Prozesse, die von uns angeregt werden können, deren Weiterführung aber wiederum von der Führungsmannschaft abhängt. Dazu müssen die Verantwortlichen wirklich dahinterstehen. Sonst ist die Enttäuschung der Mitarbeiter nur noch größer und nur schwer wiedergutzumachen.
Helga König: Gibt es durch die Digitalisierung einen Wertewandel, dem wir etwas entgegensetzen sollten?
Jürgen Schöntauf
Foto: Klaudius Dziuk
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Jürgen Schöntauf: Wir Menschen sind ja nicht von Grund auf bösartig, sondern eher auf ein Miteinander und auf Konsens getrimmt. Wir wollen, dass andere uns mögen und respektieren. Das wird sich auch durch die Digitalisierung nicht ändern. Aber sie macht die Sache tatsächlich schwieriger und befördert auch eine gewisse Art von Hochmut und die Herabsetzung anderer Meinungen. Jeder einzelne von uns kann dem Stil, der sich gerade auszubreiten scheint, Respekt, Achtung, Wertschätzung und auch etwas Demut entgegensetzen. Das ist zugegeben wahnsinnig schwer und erfordert viel Mut. Aber ich denke, es lohnt sich, und ich bin auch davon überzeugt, dass sich langfristig die Art der Kommunikation im Internet auch wieder verändern wird. Ich setze hier auch auf die jungen Generationen, die mit den sozialen Medien und dem Internet aufwachsen und es wie selbstverständlich nutzen.
Wenn wir hier Acht geben bei der Vermittlung von Werten und den Umgang miteinander, dann sollte es uns gelingen, die Zukunft positiv zu gestalten.
Der zweite große Punkt bei der Digitalisierung ist, wie sich unsere Art zu arbeiten verändern wird und dass in Zukunft viele Berufe schlicht und ergreifend wegfallen werden. Bisher hat sich gezeigt, dass viele neue Berufe durch die Digitalisierung entstehen, in denen wiederum jede Menge Arbeitskräfte benötigt werden. Die große Frage wird aber sein, wie wir den Menschen begegnen, die dreißig Jahre eine Aufgabe hatten und sie nun durch die Automatisierung verlieren. Das ist eine der Stellen, an denen sich zeigen wird, wie sich unsere Wirtschaftsethik in der Praxis umsetzen lässt. Womöglich ist an dieser Stelle das bedingungslose Grundeinkommen eine Lösung.
In Versuchen in anderen Ländern hat sich bereits gezeigt, dass das dazu führt, das sich Menschen weiterbilden und Neues lernen, weil sie finanziell abgesichert sind. Wir sind nicht dafür geschaffen, denn ganzen Tag ohne soziale Kontakte zu Hause zu bleiben. Die wenigsten Menschen wollen das. Es gibt sicherlich Ausnahmen, die immer die Systeme ausnutzen, das können wir nicht verhindern, und dazu bietet auch unser jetziges Sozialsystem Möglichkeiten. Schlecht ist, wenn diese Ausnahmen in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, die Diskussion bestimmen und letztlich verhindern, dass moderne und gute Lösungen gefunden werden.
Helga König |
Helga König: Wie stellen Sie sich in Unternehmen ein sinnstiftendes Miteinander vor?
Jürgen Schöntauf: Das ist schon spannend, das zieht sich durchs gesamte Interview. Denn auch Sinnstiftung beginnt mit Respekt und Wertschätzung. Beide sind die Basis für alles Weitere. Ohne Respekt und Wertschätzung gibt es keine positive Unternehmenskultur und ohne diese werden die Prozesse in den Unternehmen nicht auf die Menschen und die Umwelt ausgerichtet sein. Als Beispiel kann hier das IT-Unternehmen auticon aus Berlin dienen. Auticons Unternehmensziel war von Anfang an, möglichst vielen Asperger-Autisten ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Das Ziel war nie in fünf Jahren soundsoviel Millionen Umsatz zu machen und X Standorte in Deutschland zu haben. Gut zweidrittel der Mitarbeiter bei auticon sind Asperger-Autisten, und wer weiß, wie diese ticken, weiß auch, dass der Umgang nicht immer ganz einfach ist. Doch das Unternehmen hatte bereits sehr schnell nach Gründung große Erfolge und hat mittlerweile 6 Niederlassungen in Deutschland und je eine in London und Paris. Und auch dort werden hauptsächlich Autisten als IT-Experten eingesetzt. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine große Wertschätzung seinen Mitarbeitern gegenüber aus und hat vielen Autisten zu einem selbstbestimmten Leben verholfen. Doch auch viele Unternehmen, in denen die Berater von auticon tätig waren, sind begeistert. Denn auch sie haben davon profitiert, mit außergewöhnlichen Menschen, die ansonsten in Heime oder sozialen Einrichtungen abgeschoben werden, zu arbeiten.
Bei vielen Unternehmen hat sich die Art und Weise der Kommunikation deutlich verbessert. Denn mit einem Asperger-Autisten müssen sie ganz klar und eindeutig kommunizieren, ohne die vielen sozialen Schleifen und sprachlichen Mehrdeutigkeiten, die wir so gerne verwenden. Ich würde Ihnen gerne noch viel mehr Beispiele nennen, aber dann hätten wir ganz schnell wieder ein Buch zusammen.
Helga König: Wodurch zeichnet sich nach Ihrer Meinung ein Menschenfreund aus?
Jürgen Schöntauf
Foto: Klaudius Dziuk
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Jürgen Schöntauf: Sie werden ihn immer an seinem respektvollen und wertschätzenden Verhalten erkennen. Respekt kommt vom lateinischen respectus, und das bedeutet Zurückschauen, Rücksicht, was wiederum bedeutet, der respektvolle Mensch sieht den anderen Menschen. Er zeigt Interesse an dessen Person und wird sie so nehmen und achten, wie sie ist. Leider gibt es derzeit nicht so viele davon wie es sein sollten. Aber auch hier kann jeder bei sich selbst anfangen. Ich habe vor kurzem in einer Studie gelesen, wie positiv sich Dankbarkeit auswirkt. Dort wurde festgestellt, dass Menschen, die sich regelmäßig bedanken, entsprechende Dankbarkeit zurückbekommen.
Das sind wir wieder bei der Wertevermittlung und unseren Kindern. Wie oft wird von kleinen Kindern verlangt, dass sie sich jetzt aber bitteschön bedanken sollen. Aber dadurch lernen es die Kinder nicht. Sie lernen es, wenn sie erleben, dass ihre Eltern Danke sagen. Vor allem, wenn sie sich bei den Kindern bedanken. Das fällt leider vielen schwer oder sie sehen die Notwendigkeit nicht. Wie oft ermahnen wir Kinder, nicht einfach dazwischen zu reden, wenn Erwachsene sich unterhalten. Wir unterbrechen Kinder aber immer und jederzeit, wenn es uns passt. Schließlich sind wir ja diejenigen, die groß sind und etwas zu sagen haben. Aber wie sollen Kinder dann respektvolles Verhalten lernen? Und jetzt übertragen Sie das mal auf Politik und Wirtschaft.
Wenn wir respektloses Verhalten bei Politikern und Manager erleben, fällt es vielen leichter, sich entsprechend zu benehmen. Die da oben machen das ja schließlich auch. Besonders gut ist das ja gerade in den USA zu beobachten, die einen Präsidenten haben, der sich hauptsächlich durch respektloses und wenig wertschätzendes Verhalten auszeichnet. Das wirkt sich irgendwann auf die gesamte Gesellschaft aus. Und an der Stelle muss sich jeder selbst fragen, wie weit er das mitmachen will. Wir haben immer die Wahl, wie wir uns verhalten und anderen Menschen begegnen.
Lieber Jürgen Schöntauf, besten dank für das aufschlussreiche Gespräch.
Ihre Helga König
Homepage: http://www.juergenschoentauf.com/
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